Versteckte Gebühren beim Mietwagen: Worauf Sie achten sollten
Einleitung
Einen Mietwagen zu buchen kann bei Reisen viel Komfort und Flexibilität bieten – sei es für den Familienurlaub oder eine Geschäftsreise. Dennoch können auf den ersten Blick günstige Angebote schnell teurer werden, wenn zusätzliche Gebühren nicht transparent dargestellt sind. In diesem Artikel erfahren Sie, welche versteckten Kosten beim Mietwagen häufig vorkommen und wie Sie sich davor schützen können.
1. Versicherungen und zusätzliche Deckungen
- Collision Damage Waiver (CDW): Viele Vermieter werben mit „Vollkasko“, jedoch ist der tatsächliche Schutz oft begrenzt. Bei einem Schaden kann ein Selbstbehalt anfallen, den Sie mit einer erweiterten Versicherung (z. B. Super CDW) reduzieren oder ganz vermeiden können.
- Diebstahl- und Glas-Reifen-Versicherung: Einige Versicherungen decken zwar Karosserieschäden, aber keine Schäden an Reifen, Scheiben oder im Falle eines Fahrzeugdiebstahls. Fragen Sie nach zusätzlichen Policen, um Missverständnisse zu vermeiden.
Tipp: Prüfen Sie vor Abschluss des Vertrages genau, welche Risiken abgedeckt sind, und vergleichen Sie ggf. die Konditionen verschiedener Anbieter.
2. Tankregelung
- Full-to-Full: Sie erhalten den Wagen mit vollem Tank und müssen ihn auch vollgetankt zurückgeben. Andernfalls fallen oft nicht nur die reinen Treibstoffkosten an, sondern auch eine Servicegebühr für das Betanken.
- Full-to-Empty: Der Wagen wird vollgetankt übergeben und darf leer zurückgegeben werden. Dabei rechnen Vermieter den Kraftstoff oft zu einem höheren Literpreis ab.
Tipp: Informieren Sie sich vorab über die genauen Kraftstoffbedingungen. Die Full-to-Full-Option ist in vielen Fällen transparenter und kostengünstiger.
3. Zusatzfahrer- und Jungfahrergebühren
- Zusatzfahrer: Soll neben Ihnen noch eine andere Person das Auto steuern, muss sie meist im Vertrag eingetragen werden. Dies bringt in vielen Fällen eine tägliche Zusatzgebühr mit sich.
- Jungfahrer: Fahrer unter 25 Jahren (in manchen Ländern auch unter 21) zahlen bei einigen Vermietern einen Risikozuschlag. Dieser kann die Mietkosten deutlich erhöhen.
Tipp: Prüfen Sie das Mindest- und Höchstalter beim jeweiligen Anbieter und fragen Sie nach Gebühren für jede weitere Fahrerin bzw. jeden weiteren Fahrer.
4. Flughafen- und Einweggebühren
- Flughafengebühr: Für die Bereitstellung oder Abholung am Flughafen erheben manche Vermieter einen zusätzlichen Aufschlag.
- Einwegmiete: Wenn Sie das Fahrzeug an einem anderen Ort zurückgeben möchten, als Sie ihn abgeholt haben (z. B. in einer anderen Stadt), kann eine Einweggebühr (One-Way-Fee) anfallen.
Tipp: Planen Sie Ihre Route im Voraus und erkundigen Sie sich bei der Buchung über alle möglichen Zusatzkosten.
5. Verspätete Rückgabe oder vorzeitige Abgabe
- Verspätete Rückgabe: Stellen Sie das Auto später als vereinbart zurück, kann schnell eine Tagesmiete extra berechnet werden.
- Vorzeitige Abgabe: Selbst wenn Sie den Wagen eher zurückbringen, ist nicht garantiert, dass Sie eine anteilige Erstattung erhalten.
Tipp: Kalkulieren Sie Ihre Fahrzeiten realistisch und melden Sie sich rechtzeitig beim Vermieter, falls sich Ihre Pläne ändern.
6. Weitere mögliche Gebühren
- Extras und Zubehör: Navigationsgeräte, Kindersitze oder WLAN-Hotspots können pro Tag zusätzliche Kosten verursachen.
- Reinigungs- und Rauchgebühren: Wird das Fahrzeug stark verschmutzt oder riecht es nach Zigarettenrauch, kann eine Sonderreinigung in Rechnung gestellt werden.
- Grenzübertritt: Falls Sie beabsichtigen, mit dem Mietwagen ins Ausland zu fahren, klären Sie vorher ab, ob eine zusätzliche Versicherung oder Gebühr erforderlich ist.
Fazit
Ein Mietwagen verschafft Ihnen Freiheit und Flexibilität auf Reisen, doch versteckte Gebühren können das Budget unerwartet belasten. Um böse Überraschungen zu vermeiden, sollten Sie immer die Vertragsdetails lesen, Versicherungsbedingungen verstehen und nach möglichen Zusatzkosten fragen. So gehen Sie sicher, dass der günstige Mietwagen tatsächlich ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet und Ihre Reise reibungslos verläuft.